„Therapie im Alltag“ der Trollkohnskoppel
In der Trollkohnskoppel leben Kinder und Jugendliche, die
- frühkindlich Bindungs- und Beziehungsstörungen erworben haben,
- massiv traumatisiert sind oder zumindest traumatische Erfahrungen gemacht haben,
- psychische Störungsbilder aufweisen oder
- in akuten Krisensituationen aufgenommen werden, die einen Bruch mit ihrem familiären oder bisherigen Lebensumfeld notwendig machen.
Traumatisierte Kinder treffen in jeder Umgebung auf Auslöser (Trigger) und (re-)inszenieren ihre Geschichten. Sie leiden unter nicht kontrollierbaren Erinnerungen und übertragen traumatische Bindungserfahrungen.
Um den Kindern die notwendigen, auch therapeutischen, Hilfen zukommen zu lassen, haben wir in den letzten Jahren ein enges Kooperationsnetz mit entsprechenden Ärzten und Therapeuten ausgebaut und haben viel in interne und externe Fort- und Weiterbildung in therapeutischer Richtung investiert.
Den Betreuungspersonen in der Einrichtung kommt in diesem Prozess eine besondere Rolle zu. Aus diesem Grund sind wir mehr und mehr dazu übergegangen, unsere Teams in der Entwicklung einer therapeutischen Haltung zu schulen, Mitarbeiter therapeutisch weiterzubilden und therapeutische Angebote innerhalb der Einrichtung zu machen.
Die innere Bereitschaft als Voraussetzung für die Aufnahme und den Erfolg einer externen therapeutischen Anbindung ist bei unseren Kindern und Jugendlichen oft (noch) nicht oder nur kurzfristig vorhanden. Die Einbindung von therapeutischen Interventionen in den Alltag oder das vertraute Umfeld (zeitnah und situativ) ermöglicht trotzdem die Kontaktaufnahme und die Akzeptanz für therapeutische Hilfestellung.
Die Interventionen begleiten und durchwirken den pädagogischen Alltag und müssen dort von geschulten Mitarbeitern wahrgenommen, aufgegriffen und umgesetzt werden.
Die Form der aufsuchenden, den pädagogischen Prozess flankierenden, therapeutischen Intervention hilft den Kindern Vertrauen zu fassen und erhöht dadurch die Chance auf eine zeitnahe Stabilisierung und Wirksamkeit des Angebotes.
Mit diesem breiten Angebot von Erfahrungen, Therapieformen und -methoden können wir unsere Mitarbeiter fachlich schulen und beraten, individuell auf die Bedürfnislage unserer Kinder eingehen und so im engen Austausch das passende Hilfsangebot zusammen stellen und den pädagogischen Alltag sinnvoll unterstützen.
Wichtig ist uns hierbei auch die gute Vernetzung mit den behandelnden Haus- und Fachärzten, sowie den externen Therapeuten und der enge Austausch der übergreifenden Angebote mit den „Alltagsteams“. Nur so können Erfolge und Krisen im Alltag in der Therapie aufgearbeitet und umgekehrt im Alltag unterstützt und aufgefangen werden.